Freitag, 15. April 2016

[Blogtour] Die längste Nacht von Isabel Abedi



Hallo meine Lieben,
nach schon einigen interessanten Beiträgen kommt heute das Buchlabyrinth zum Zug.
Vorab kann ich sagen, dass mir das Buch unheimlich gut gefallen hat und ich tatsächlich eine ganze Nacht durchgelesen hat- so habe ich mit diesem Buch meine ganz persönliche längste Nacht erlebt.
Hier kommt ihr zu meiner Rezension *Klick!*.

Mein Thema heute betrifft die Beziehungen innerhalb des Buches: Bruno & Luca, Vita & Livia.
Ich schaue mir an, wie die Geschwisterpäarchen diese Geschichte bereichern.

Ohne zu viel verraten zu wollen geht es heute um Geschwister. Viele von uns kennen das: Oft ein Herz und eine Seele, manchmal aber auch im Zank oder Rivalen vor den Eltern. Auch in dieser Geschichte spielt das Band zwischen Geschwistern eine große Rolle und was daraus werden kann.

Zuerst habe ich Luca & Bruno genau beobachtet. Obwohl es scheint, als hätte die beiden einmal eine tiefe Verbundenheit geprägt, ist die Atmosphäre zwischen ihnen zu Anfang sehr kühl. Schicksalsschläge, gemeinsame Erlebnisse und starke Emotionen können zusammenschweißen, aber ebenso Distanz schaffen. Im Laufe der Handlung verändert sich das Verhältnis zwischen den beiden wieder etwas und man erfährt, wie "die längste Nacht" Luca und seinen großen Bruder Bruno entzweite.

Zudem gibt es noch einige weitere Geschwisterpaarungen. Ich habe beim Lesen das Gefühl bekommen, dass gerade Brüder & Schwestern hier eine ganz besondere Bedeutung bekommen haben. Sie können für einen da sein, einen unterstützen und beschützen. Und wenn sie nicht da sind, dann beeinflusst uns das ebenso sehr. Ich hatte nach dem Lesen erst einmal das Bedürfnis, meinen Bruder und meine Schwester zu umarmen, denn die Botschaft, die ich hieraus gezogen habe lautet: Liebe deine Geschwister und verbringe Zeit mit ihnen- du weißt nicht, wie lange du sie hast oder ob etwas zwischen euch stehen wird. So sollte man ebenso Vertrauen aufbauen und bewahren, denn dann wäre einiges in diesem spannenden Buch sicher ganz anders gekommen...

Ich hoffe sehr, dass euch mein Beitrag gefallen hat.
Morgen sehen wir uns dann bei "Buchgedanken"!

Bis bald,
eure Fina

Mittwoch, 13. April 2016

[Rezension] Die Ungehörigkeit des Glücks von Jenny Downham

Autorin: Jenny Downham
Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 480 Seiten
Teil einer Reihe? Ein Einzelband.
Genre: Jugendroman
Originaltitel: Unbecoming

Übersetzer: Astrid Arz
Themen: Familie, Geheimnisse, Großeltern, Alzheimer, Glück, Leben, Selbstfindung

Preis: 19,99€ (D)                                       
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Das Leben der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt, dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung vom Glück... (Quelle: Amazon.de)


Zuerst fand ich unser deutsches Cover wirklich schön. Natürlich verrät es absolut nichts über den Inhalt und ist ziemlich unaufregend, aber die Farben gefallen mir. Doch dann sah ich das Originalcover und war hin und weg. Hier rechts seht ihr, wie geheimnisvoll, mystisch und absolut ungewöhnlich dieses Buch aussehen könnte und dann finde ich es doch etwas schade, dass wir uns mit einem faden Fotocover zufriedengeben müssen.


Ich habe schon zwei Bücher der Autorin gelesen ("Bevor ich sterbe" und "Ich gegen dich") und mochte den Stil immer sehr gerne. Jenny Downham hat für mich den perfekten Grad zwischen ernsten Themen rund ums Erwachsenwerden und einem lockeren, teils witzigen und leichten Schreibstil. Auch hier hat mich die Schreibweise wieder mitreißen können, auch, wenn durch die Krankheit Alzheimer und weitere ernste Aspekte nicht allzu viel Leichtigkeit vorhanden ist. Angemessen seiner Thematik lässt sich das Buch gut lesen und verstehen, hat schöne Dialoge zu bieten und unterhält mit einer besonderes Szenerie.



Katie ist ein ganz gewöhnliches Mädchen und lebt mit Bruder Chris und Mutter Caroline zusammen. Über ihre Großmutter weiß Katie so gut, wie gar nichts, bis sie sich ein Zimmer mit ihr teilt. In vielen Gesprächen erfährt sie eine Menge über Mary, ihre Einstellung zum Leben und Glück. Doch als es um Familiengeheimnisse geht, und Katie plötzlich auf eine heiße Spur stößt, ist es gar nicht mehr so einfach, etwas aus Mary herauszubekommen, denn sie hat Alzheimer...



In erster Linie habe ich mich für die Geschichte interessiert, da ich Jenny Downhams Bücher bisher sehr gerne gelesen habe. Andererseits hat mich aber auch die Thematik interessiert und fasziniert, da ich über Alzheimer bisher noch kein Buch gelesen habe, die Krankheit heutzutage aber immer präsenter wird. Das ganz zu verbinden mit alten Familiengeschichten und verborgenen Geheimnissen ist wirklich eine spannende Idee und auch sehr gelungen. Ich mochte besonders die gehaltvollen und schön geschriebenen Dialoge zwischen Enkelin und Großmutter. Einziges Manko ist, dass die Geschichte auch durchaus langatmige Passagen hat, die ich leider als sehr störend im Lesefluss und Handlungsverlauf empfand. Trotzdem war ich insgesamt voll in der Geschichte drin und habe Mary sehr gerne zugehört, ebenso wie Katie.

Die Charaktere im allgemeinen waren auch wieder einmal sehr schön gezeichnet. Vor allem Mary war eine sehr interessante Frau, die mich tief beeindruckt hat und von der Katie einiges lernen konnte. Ebenso erschreckend wie informativ war die Thematik Alzheimer eingeflochten und ich war sehr begeistert, wie dezent, aber doch feinfühlig die Autorin diesen Aspekt eingebunden hat. Auch die anderen Figuren haben durchaus Persönlichkeit und ich habe es sehr genossen, sie nach und nach kennenzulernen und auch verschiedene Seiten zu betrachten.



Der neue Roman von Jenny Downham konnte mich wieder einmal gut unterhalten. Zwar gibt es durchaus sehr langweilige und seichte Passagen, die etwas den Schwung aus der Story nehmen, aber dennoch gibt es viele positive Aspekte in dieser Geschichte- viel Emotion, Geheimnis und Überraschung. Für Fans sowieso ein Must- read, alle anderen schauen am besten mal in die Kurzbeschreibung und die Leseprobe hinein.





[Rezension] Das Spiel der Wünsche von Maggie Lehrman

Autorin: Maggie Lehrman
Verlag: Arena
Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 400 Seiten
Teil einer Reihe? Ein Einzelband.
Genre: Jugendroman
Originaltitel: The cost of all things

Übersetzer: Heinz Tophinke
Empfohlenes Alter: 14-17 Jahre
Themen: Zauber, Wünsche, Freundschaft, Erinnerung, Gefühl, Entscheidungen, Schicksal, Liebe, Trauer

Preis: 16,99€ (D)                                                                   

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Hüte dich vor deinen Wünschen - sie könnten wahr werden! Wieviel bist du bereit zu geben, um schön zu sein? Um Freunde zu finden? Um deinen Liebeskummer zu lindern? Ein passender Zauber kann alle Wünsche wahr werden lassen...

Als Aris Freund Win stirbt, entschließt sie sich, die schmerzhafte Erinnerung an ihn zu löschen - durch einen Zauber. Doch was Ari nicht weiß: Zwischen ihrem eigenen Leben und dem ihrer Freunde und Win bestehen geheime, sogar lebensbedrohliche Verbindungen. Und mit ihrem Wunsch setzt Ari eine Kette an Ereignissen in Gang, die nicht mehr aufzuhalten ist. Denn jeder Wunsch hat seinen Preis. Liebe, Verlust, Freundschaft - das Spiel der Wünsche reißt Ari und ihre Freunde mit sich, machtvoll wie eine Flutwelle. Gelingt es ihnen, dem verhängnisvollen Kreislauf zu entkommen? (Quelle: Amazon.de)


Ich mag dieses Cover sehr. Die cremige Hintergrundfarbe wird ordentlich aufgepeppt mit den bunten Linien und Personen, die auf dem ganzen Bild herumwuseln. Auch der Titel ist sehr präsent und bei diesem frischen und bunt- vergnügten Cover ahnt man noch gar nicht, welch tiefgründige Geschichte sich dahinter verbirgt. Im Gegensatz zu dem amerikanischen Original gefällt mir die deutsche Auflage deutlich besser, da sie ansprechender und außergewöhnlicher gestaltet wurde.


Der Stil ließ einen gleich sehr locker in die Geschichte kommen, obwohl ich nicht gleich mit dem Szenario und den Figuren warm wurde. Erst nach einigen Kapiteln war ich halbwegs vertraut mit der Geschichte und hatte mich quasi "eingelebt". Der weitgehend leichte und jugendliche Schreibstil macht es einem einfach, dem Verlauf der Handlung zu folgen. Obwohl es teilweise auch recht ergreifende, tiefschürfende und traurige Passagen gibt, verliert die Autorin nicht die Leichtigkeit in ihrer Sprache und ihr Debütroman erzeugt mit einem einfachen, aber spannenden Schreibstil jede Menge Atmosphäre, die dem Buch eine besondere Note verleiht.


Diese Geschichte beschäftigt sich mit vielen Facetten des Lebens, Sterbens und unseren Träumen und Wünschen. Auf sehr einfühlsame Weise entführt uns Maggie Lehrman uns in eine etwas andere Welt, in der Wünsche wahr werden können, und sich dadurch einiges verändert. Neugierig geworden bin ich allein durch den Titel des Buches. "Das Spiel der Wünsche" klingt hoffnungsvoll, aber auch risikoreich und verspricht viel Spannung und Spaß. Dass es dann doch so tiefgründig und philosophisch zugeht, hätte ich bei einem Jugendbuch ab 14 Jahren nicht gedacht, und war deshalb mehr als überrascht von diesem Debütroman der Autorin.


Die Idee finde ich immer noch sehr spannend, aber ich muss gestehen, als ich etwas anderes erwartet hatte. Ich habe vorher nur einmal flüchtig den Klappentext überflogen, und so war ich überrascht, als ich von Hekamistinnen las. Ich hätte gedacht, die Wünsche würden hier in anderer Form erfüllt werden und nicht, dass Magie ins Spiel kommen würde. Später sieht man das ganze etwas anders, weil die Geschichte auch zwischen den Zeilen spielt und man nicht alles wortwörtlich nehmen muss, was hier geschrieben steht. Es geht viel mehr um das große ganze, das wir mit Wünschen bezwecken wollen, und tatsächlich erreichen können. Um Verlust zu überwinden, Menschen an uns zu binden oder unser Selbst zu verschönern. 


Die Idee des Buches fand ich neuartig und außergewöhnlich, die Umsetzung hat mich auf andere Art überzeugt, als ich gedacht hatte. Es geht viel mehr in die Bildsprache, als ich gedacht hätte. Die Geschichte macht nachdenklich, traurig, aber auch Mut und bringt Veränderung. Der Anfang des Buches konnte mich gar nicht überzeugen, weshalb ich auch lange brauchte, um über die ersten 50 Seiten hinauszukommen, aber nun bin ich sehr froh, "das Spiel der Wünsche" zu kennen, denn es hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch sehr bewegt und sensibel gemacht für einige wichtige Dinge im Leben.

Die Charaktere sind sehr einzigartig und besonders, was sie zum Teil auch eigenartig, undurchschaubar und mystisch wirken lässt. Zu einzelnen möchte ich gar nicht viel sagen, weil man selbst ganz unvoreingenommen in diese Geschichte starten sollte, um zu schauen, wie einem diese Welt der Wünsche hier gefällt, und was man daraus mitnehmen möchte.



Auf diese Geschichte sollte man sich einfach mal einlassen- ohne Wünsche und Erwartungen. Denn egal, was man sich vorstellt, wie dieses Buch sein könnte, es kommt anders, genauso wie das Leben, das sich unsere Protagonisten etwas anders vorgestellt haben. Sie helfen mit ihren Wünschen kräftig nach und bringen damit viel mehr ins Rollen, als sie ursprünglich tatsächlich wollten. Nach einem sehr schleppenden Einstieg konnte mich diese Geschichte noch richtig packen und hat gerade durch seine unerwartete Tiefgründigkeit und Philosophie große Pluspunkte sammeln können. Klappt das Buch auf und lasst "das Spiel der Wünsche" beginnen!








Maggie Lehrman arbeitete als Lektorin, bis sie sich entschloss Creative Writing zu studieren. Sie lebt mit ihrem Mann in Brooklyn, New York. Das Spiel der Wünsche ist ihr Debütroman.

Sonntag, 10. April 2016

[Blogtour] Ein Teil von uns von Kira Gembri




Hallo meine Lieben und willkommen zum Beitrag im Buchlabyrinth!
Schön, dass ihr den Weg hierher gefunden habt.

Bei der heutigen Station der Blogtour soll es um unsere Hauptfiguren gehen. Im Laufe der Geschichte lernt man Aaron und Nia sehr gut kennen und schließt sie ganz fest ins Herz.

Dieses Jugendbuch lohnt sich alleine wegen diesen verrückten Charakteren zu lesen, wie Feuer und Wasser treffen die beiden im Krankenhaus aufeinander und es könnten nicht mehr Gegensätze zwischen ihnen stehen...

Aaron lebt schon eine lange Zeit mit Nierenproblemen und sein Alltag wird bestimmt von der Dialyse und besorgten Stimmen. Als dies zu lesen bekam, habe ich tiefes Mitgefühl für unseren Protagonisten empfunden und dachte, dass er deprimiert und lebensmüde sein müsse. Doch nicht so Aaron. Der junge Erwachsene strahlt trotz allem eine unheimliche Lebensfreude aus, hat einen wunderbaren Humor, der mich mehrmals zum Schmunzeln brachte, und steckt voller Energie.
Doch später erlebt man auch einige dunkle Momente mit ihm und erst, als er Nia kennenlernt und mit ihr Australien erkundet, öffnet sich Aaron vollkommen und zeigt all seine Facetten.


Nia dagegen kennt höchstens die juristischen Hintergründe, wenn es um Reisen und Auslandsaufenthalte geht. Umso spannender wird es, als die beiden tatsächlich zusammen nach Australien reisen. Unsere weibliche Hauptfigur kommt mehr und mehr aus sich heraus. Das Mädchen verlässt den Käfig aus Pflichten und Anforderungen, in den sie ihre Eltern durch hohe Erwartungen und strenge Regeln gesperrt haben. Man entdeckt eine komplett neue Person, die abenteuerlustig, spontan und witzig daherkommt. Sensibel und zugleich ein bisschen verrückt wird auch Nia für den Leser zu einer unheimlich liebenswerten Figur.

Schaut man sich diese kurzen Portraits der beiden Protagonisten an, so wird schnell klar, dass es viel Stoff für Konflikte, spannende Abenteuer und jede Menge Gefühle gibt.
Vor allem wegen der beiden farbenfrohen Hauptfiguren und ihren vielen Facetten habe ich diese Geschichte sehr genossen! Hier geht es zu meiner Rezension *klick*
Und morgen geht es zu Lena...

Ich danke euch fürs Vorbeischauen- bis zum nächsten Mal!
Eure Fina

Donnerstag, 7. April 2016

[Gewinnspiel] Kira Gembri- Ein Teil von uns- Hörbücher zu gewinnen!



Hallo meine Lieben,

heute gibt es in Zusammenhang mit unserer Blogtour zu dem neuen Jugendbuch von Kira Gembri gleich drei signierte Hörbücher zu gewinnen! Alles, was ihr dafür tun müsst, ist folgende Frage bis zum 25.04.2016 um 23:59 Uhr zu beantworten:

Was würdet ihr euch in Australien als erstes anschauen? 

Unter allen Antworten werden die Gewinner schließlich Blog- übergreifend ausgelost.
Ich wünsche euch ganz viel Glück und Spaß!

Alles Liebe,
eure Fina

Sonntag, 3. April 2016

[Rezension] Und ein ganzes Jahr von Gayle Forman

Autorin: Gayle Forman
Verlag: FJB
Broschierte Ausgabe
Seitenzahl: 368 Seiten
Teil einer Reihe? Ja! Zweiter Teil einer romantischen Dilogie.
Genre: Jugendroman
Originaltitel: Just One Year
Alter: ab 14 Jahren
Themen: Erwachsen werden, Selbstfindung, Liebe, Carpe diem, Freundschaft, Suche, Vertrauen, Abenteuer

                                                                    Preis: 14,99€ (D)                                                                    Kaufen? 


Der zweite Teil des Roman-Duos NUR EIN TAG … UND EIN GANZES JAHR
der Bestseller-Autorin Gayle Forman.


Wenn Du einem Menschen begegnet bist, der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun, ihn wiederzufinden. Aber was, wenn du dann tatsächlich vor ihm stehst?
Eine große, überwältigende Geschichte von Entscheidungen und Zufällen – und vom Glück, wenn beides zusammenkommt.

Wer ist Willem wirklich? 
Was ist in diesem Jahr passiert?
Und – was ist noch zwischen ihnen?
Jetzt erzählt er seine Geschichte!

(Quelle: Amazon.de)


Ich war von der äußeren Gestaltung nicht total begeistert, aber zusammen im Regal sieht die Dilogie wirklich sehr hübsch aus. Das Originalcover finde ich zwar wieder etwas peppiger und atmosphärischer, dafür haben wir die knalligen Farben, und als bekennender Türkis-Liebhaber mag ich das Cover von "Und ein ganzes Jahr" doch sehr gerne.


Es wären nicht schon drei Bücher der Autorin in mein Bücherregal gewandert, würde ich die Autorin nicht für äußerst talentiert halten. Witz, Charme, Romantik und Lebenslust: All das verkörpern die Jugendromane für mich und vor allem mit der frischen Art zu Schreiben kann mich Gayle Forman immer wieder fesseln. Gut gelungen finde ich zudem den Übergang zwischen den beiden Romanen dieser Dilogie, durch den der Lesefluss super erhalten bleibt.


!!!Kann SPOILER vom ersten Teil beinhalten!!!

Nachdem wir Allyson im ersten Band gut kennenlernen durften, stürzt sich dieser Roman auf Willems Perspektive. Nachdem er im Krankenhaus aufwacht ist seine Erinnerung nur ein Scherbenhaufen. Langsam, aber allmählich erinnert er sich an die geheimnisvolle Lulu und ihren traumhaft- romantischen Tag in Paris. Doch auch in Willems Vergangenheit befinden sich einige dunkle Passagen und er begibt sich zurück in seine Heimat, um diese Probleme ein für alle mal zu klären. Auch die junge Amerikanerin geht ihm nicht mehr aus dem Kopf, aber mit nur sehr wenigen Anhaltspunkten und dem Spitznamen "Lulu" ist es nicht einfach, jemanden ausfindig zu machen in dieser großen, weiten Welt...


Obwohl ich vom ersten Band nur eine süße, oberflächliche und leicht kitschige Lovestory erwartete, wurde ich sehr positiv überrascht von dem Reisefieber, der Spannung und der Tiefe der Geschichte, Ich habe mich nicht nur in Paris, sondern auch in Allyson und Willem verliebt.

Nun bekommen wir die andere Seite der Medaille präsentiert. Die Geschichte aus der Sicht von unserem charmanten Niederländer. Trotz meiner Begeisterung für den ersten Band, so schraubte ich meine Erwartungen an "Und ein ganzes Jahr" herunter, denn ich bin kein großer Fan von Perspektivenwechseln. Trotz des anderen Erzählers habe ich oft das Gefühl, dass ich die Story halt schon großteils kenne und genauso gut könnte ich den ersten Band erneut lesen. Hier ist dies zum Glück ziemlich gut gelungen und eine ganz neue Geschichte. Willem erlebt so viel fernab von Allyson und Paris, dass eine ganz neue Handlung entsteht und wir dabei unseren Protagonisten sehr gut kennenlernen. Es geht wieder an verschiedenste Orte der Welt- ein Aspekt, den ich ich am ersten Band liebte- und für Überraschungen und Emotionen, genauso wie Spannung sorgt auch diese Fortsetzung. Ich bin von der Umsetzung sehr positiv überrascht und kann jedem Fan des ersten Bandes diesen hier ans Herz legen, denn es geht actionreich und unterhaltsam weiter.

Die Charaktere sind ein weiterer Faktor, der mich diese Geschichte nicht vergessen lässt. Willem und Allyson sind mir eh schon sehr ans Herz gewachsen, aber auch die neuen Figuren in diesem zweite Band strotzen nur so vor Lebensfreude, Facetten und Charme. Was besonders toll ist, dass die vielen neuen Gesichter allesamt sehr humorvoll sind und ihren eigenen Teil zu Willems Weg beitragen. Ich werde einige Figuren sicher nicht so schnell vergessen, denn es sind wahnsinnig liebenswerte und lustige Menschen dabei.


Der erste "Point-of-view-changer", der mich wirklich begeistern konnte. Hier kommt Willem mit all seinen Leichen aus der Vergangenheit, Witz und Charme. Natürlich habe ich Lulu ein bisschen vermisst und vielleicht mag man auch nicht jede Facette von Willem, aber rundum ist dies hier ein sehr unterhaltsamer, spannender und tiefsinniger Jugendroman, dem Fans und Romantiker eine Chance geben sollten.


[Rezension] Wer war Alice von T.R. Richmond

Autor: T.R. Richmond
Broschierte Ausgabe
Seitenzahl: 448 Seiten
Originaltitel: What she left
Teil einer Reihe? Ein Einzelband.
Genre: Thriller
Themen: Tod, Geheimnis, Wahrheitssuche, Leben, Familie, Liebe

Preis: 14,99€ (D)

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Alice Salmon war erst 25 Jahre alt, als sie eines Morgens leblos im Fluss gefunden wurde. Eigentlich wollte sie am Abend zuvor nur Freunde treffen, stattdessen durchlebte sie die letzten Stunden ihres Lebens. Aber was ist passiert? Ist sie wirklich gestürzt, weil sie zu viel getrunken hat, wie die Polizei vermutet? War es ein tragischer Unfall? Die Nachricht ihres Todes verbreitet sich wie ein Lauffeuer, auch über Facebook und Twitter. Gleich werden Vermutungen angestellt, über sie, ihr Leben und ihren Tod. Auch ihr ehemaliger Professor Jeremy Cooke ist erschüttert. Er macht sich daran, herauszufinden, was in der Nacht tatsächlich geschah, und sammelt alles über Alice. Er schreibt sogar ein Buch über den Fall. Nur warum ist er so engagiert? Was hat er zu verbergen? Was haben ihr Exfreund Luke und ihr Freund Ben mit der Sache zu tun? Und wer war Alice? (Quelle: Amazon.de)


Hier war das Cover mal gar nicht so ausschlaggebend für meinen Kauf. Ziemlich unaufgeregt und schlicht vermittelt das Buch genau die richtige dunkle Stimmung für einen Thriller, ohne etwas über den Inhalt zu verraten. Die anderssprachigen Cover sehen nicht viel anders aus, wodurch ich mit diesem hier ganz glücklich bin.


In diesem Abschnitt ist dieses Buch natürlich etwas ganz besonderes. Wie viele sicher schon gehört haben, besteht das Buch lediglich aus Briefen, Mails und Twitter- Einträgen. Diese ungewöhnliche Form des Erzählens hat mich dazu bewegt, das Buch in die Hand nehmen zu wollen. Zu Anfang fand ich es auch sehr spannend, die Geschichte eigenständig zusammenfügen zu müssen, nach einigen Seiten aber zunehmend anstrengender. Es gibt selbstverständlich keinen Lesefluss und auch die Spannung leidet enorm unter dieser Berichterstattung. So habe ich von dem Aufbau des Buches leider mehr erwartet, als die Erzählform tatsächlich geben konnte.


Die junge Frau Alice treibt eines Morgens tot in einem Fluss und niemand weiß, was passiert ist. Die sozialen Netzwerke sind voll mit den Nachrichten über Alice und laufen über vor Spekulationen über ihren Tod. Professor Cooke kann die Ungewissheit nicht länger ertragen und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit. Was ist in jener letzten Nacht von Alice' Leben geschehen?


Mordfälle in Krimis & Thrillern gibt es viele. Doch hier begeistert viele Leser der ungewöhnliche Aufbau des Buches und die Motivation des Lesers, den Fall durch die kleinen Textnachrichten selbst mitzulösen. Somit lässt sich über die Originalität dieser Idee nicht lange streiten, auch ich war gleich Feuer und Flamme, diesen Thriller zu verschlingen.
Doch an der Umsetzung habe ich einiges zu bemängeln. Nicht nur die kaum vorhandene Spannung macht das Lesen sehr holprig, auch die knapp 450 Seiten ziehen sich dadurch wie Kaugummi. Die sehr neuartige Idee des Autors zeigt, warum nicht mehr Bücher in diesem Stil verfasst sind: Weil es schnell langweilig und zäh wird. Ich habe mich wirklich sehr auf die Geschichte gefreut, und in einigen Momenten war ich auch drin in der Story. Aber diese Augenblicke lassen sich an einer Hand abzählen und so muss ich vielen enttäuschten Stimmen zustimmen, die von dem Buch mehr erwartet haben.

Ich würde so gerne auch viele positive Aspekte hervorheben, aber selbst mit den Figuren wurde ich nicht wirklich warm. Alice schien eine interessante Frau gewesen zu sein, doch zu allen noch lebenden Charakteren fand ich keinen Zugang. Ob Professor Cooke, Luke oder Ben- sie waren allesamt eher flach, ziemlich Klischee-behaftet und schlichtweg unsympathisch. 

So war ich auch von den Figuren eher genervt, als angefixt, und das Buch hatte nicht viel, was mich halten konnte. Dennoch habe ich das Buch beendet, da ich natürlich, nach wie vor, an der Auflösung interessiert war und letztendlich war das Ende vielleicht auch das beste an der Geschichte, aber der Weg dahin war steinig.


Das Versprechen von einer ganz neuen Idee der Erzählform wird hier gehalten und klingt auf den ersten Blick so spannend und vielversprechend. Aber schnell wird klar, dass ein nicht vorhandener Fließtext das Lesevergnügen deutlich schmälert. Nur mit kleinen Nachrichten und Briefen kommt einfach kaum Spannung aus, die Figuren lassen zu wünschen übrig, und sind sehr flach, was sicherlich auch dem Stil zu Schulden kommt. Insgesamt finde ich die Idee immer noch klasse, die Umsetzung hat mich sehr enttäuscht- schade!